Mit der Stellenplattform swiitcher ist der Arbeitsmarkt im Allgäu seit DATUM um eine neue Variante reicher. Das Portal will wechselwillige Arbeitnehmende motivieren, sich anonym aus einer Festanstellung heraus nach einer neuen Herausforderung umzusehen. Unternehmen bietet das die Chance, den Kreis potenzieller Bewerberinnen und Bewerber zu erweitern. Das Allgäuer Wirtschaftsmagazin stellt dazu fünf Fragen an Dominik Tänzel, Geschäftsführer von swiitcher.
AWM: Herr Tänzel, was genau ist eigentlich swiitcher?
Dominik Tänzel: Mit swiitcher haben wir unter dem Dach der TT Verlag GmbH ein innovatives Stellenportal geschaffen. Die cloudbasierte Plattform bringt Arbeitnehmer und Arbeitgeber smart und einfach zusammen. Durch unseren KI-Matching-Algorithmus werden aus passenden Keywords automatisiert Matches generiert. Unternehmen können ihre Stellen ausschreiben und Interessierte zunächst anonym auf Stellensuche gehen. Erst, wenn beide Seiten einverstanden sind, werden die Kontaktdaten ausgetauscht.
AWM: Welche Vorteile bietet die Plattform Unternehmen?
Dominik Tänzel: Jobsuchende können auf swiitcher ihren Lebenslauf hochladen und sich damit für Arbeitgeber sichtbar machen. Die persönlichen Daten sind dabei durch ein eigens entwickeltes und DSGVO-konformes Sicherheitskonzept geschützt: vor der Nutzung der Daten ist eine User-Authentifizierung erforderlich. swiitcher zielt damit vor allem auf die Wechselwilligen ab, die sich nicht aktiv bewerben. So wird die Suche nach neuen Mitarbeitenden auf einen wesentlich größeren Personenkreis ausgeweitet – immerhin nach aktuellen Studien ist für rund 40 Prozent aller Beschäftigten in Festanstellung ein Jobwechsel durchaus denkbar.
AWM: Und wie profitieren Bewerberinnen und Bewerber?
Dominik Tänzel: Die Vernetzung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer erfolgt KI-gestützt und automatisiert. Im ersten Schritt muss der Bewerber deshalb außer seiner Qualifikation keine weiteren Daten preisgeben. Unternehmen, die sich aufgrund dieser Daten eine Zusammenarbeit vorstellen könnten, werden dem Bewerber angezeigt. Bei ernsthaftem Interesse entscheidet der Bewerber über den Erstkontakt. swiitcher bietet bewusst einen niedrigschwelligen Zugang: Erst wenn Bewerber und Arbeitgeber einverstanden sind, lernen sie sich via Chat oder im persönlichen Vorstellungsgespräch kennen. Im Gegensatz zu anderen Plattformen ermöglicht swiitcher nicht nur eine Stellenausschreibung, sondern auch die Kontaktaufnahme und auf Wunsch die geschützte Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Bewerber.
AWM: Wo sehen Sie die Chancen des anonymisierten Verfahrens?
Dominik Tänzel: Zum einen ist es wichtig, dass Menschen aus ihrer Festanstellung heraus diskret auf Jobsuche gehen können. Das baut eine große Hürde ab und erweitert den Kreis der potenziellen Bewerberinnen und Bewerber deutlich. Zum anderen ist in einigen Ländern das anonyme Bewerbungsverfahren bereits Standard, weil es die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt verbessert und den Fokus tatsächlich auf ein Match von Stelle und Talent legt – ohne Einfluss von Alter, Geschlecht oder anderen Kriterien.
AWM: Welche Pläne haben Sie für swiitcher?
Dominik Tänzel: swiitcher startet mit der Vernetzung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Allgäu. Sukzessive wird dann die Ausweitung im süddeutschen Raum und schließlich bundesweit folgen. Parallel werben wir für swiitcher auf Social Media bei Instagram, Facebook und LinkedIn, Xing, TikTok und anderen reichweitenstarken Medien. Begleitend wird swiitcher auf Lehrstellenbörsen vertreten sein, Verknüpfungen zu anderen Jobsuchmaschinen ausbauen und die Vernetzung mit Schulen vorantreiben.
AWM: Vielen Dank für das Gespräch.